Bild: Gemeinsam warfen sie einen Blick zurück auf 25 Jahre Schwangerschaftsberatung beim SkF: Margarete Potthoff und Andrea Wollust (beide SkF), Anke Baule (Diözesanreferentin, DiCV Paderborn), Maria Kadach und Dr. Ursula Pantenburg, Sylvia Hild und Pfarrer Elmanr Quante (SkF), die stellvertretende Landrätin Elke Hardieck und die stellvertretende Bürgermeisterin Monika Paskarbies.
Im Rahmen einer Feierstunde mit Vertretern aus Stadt, Kreis und Bistum sowie zahlreichen Kooperationspartnern beging der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Gütersloh nun das 25-jährige Jubiläum seiner Schwangerschaftsberatungsstelle. Nicht nur Güterslohs stellvertretende Bürgermeisterin Monika Paskarbies, auch Landrätin Elke Hardieck, Sozialdezernent Joachim Martensmeier, sowie zahlreiche Vertreter anderer Beratungs- und Sozialeinrichtungen fanden sich in der SkF-Geschäftsstelle ein, um den 25. Geburtstag dieses Fachdienstes zu begehen.
„Schon vor 25 Jahren ging es darum, Frauen und Mädchen in Not- und Konfliktsituation vor, während oder nach der Schwangerschaft ein Beratungs- und Hilfsangebot von katholischer Seite zu machen, auch um die gesetzlich geforderte Pluralität der Beratungsangebote zu gewährleisten“, so die Vorsitzende des SkF, Dr. Ursula Pantenburg, in ihrer Begrüßung. Der Bedarf an qualifizierter Beratung war groß. Mit der Einstellung der Sozialpädagogin Maria Kadach und der Einrichtung einer Geschäftsstelle wurde die Schwangerschaftsberatung des SkF vor einem Vierteljahrhundert aus der Taufe gehoben.
Diesen wegweisenden Schritt verdankt der SkF seiner langjährigen Vorsitzenden Margarete Potthoff, die damit den Grundstein für eine professionelle Entwicklung des Vereins legte. Eine Zäsur erfuhr die Beratungsarbeit, als die katholische Kirche im Jahr 2000 aus der gesetzlichen Schwangerschaftskonfliktberatung ausstieg. In der Praxis bedeutete dieser Schritt, dass katholische Beratungsstellen keine Beratungsnachweise mehr ausstellen durften, die die Voraussetzung für eine Abtreibung waren. „Eine unmittelbare Folge dieser Entscheidung war, dass sich das Land Nordrhein-Westfalen aus seiner Finanzierungsverpflichtung zurückzog“, so Margarete Potthoff. Um dies zu verhindern, beschritt der SkF Gütersloh zusammen mit zwei weiteren SkF- Ortsvereinen den Klageweg an dessen Ende im Jahr 2004 ein richtungsweisendes Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zugunsten der katholischen Beratungsstellen stand: „Damit war die finanzielle Förderung sichergestellt und die Existenz der katholischen Beratungsstellen langfristig gewährleistet“, erinnert sich Potthoff. In den Folgejahren hat sich die Schwangerschaftsberatung des SkF in Gütersloh konzeptionell neu ausgerichtet. Ausgangspunkt aller Bemühungen war und ist dabei nach wie vor der Schutz des Lebens von Mutter und Kind. Dieser anspruchsvollen Aufgabe stellen sich seit 25 Jahren Dipl.-Sozialarbeiterin Maria Kadach, die die Beratung nicht nur mit aufgebaut, sondern maßgeblich geprägt hat, betonte Ursula Pantenburg in ihrer Laudatio, sowie Dipl.-Sozialpädagogin Andrea Wollust, die seit 10 Jahren in diesem Fachdienst arbeitet. Beiden Mitarbeiterinnen sei der SkF zu großem Dank für ihr Engagement verpflichtet, so die Vorsitzende. Eine Ausstellung mit vielen Fotos und Zeitungsberichten, die eigens aus Anlass des Jubiläums erstellt wurde, veranschaulichte die vielfältigen Aufgaben der Beraterinnen und zeigte die Meilensteine in der Geschichte der Beratungsstelle auf.
Rund 700 Frauen suchen die Schwangerschaftsberatungsstelle des SkF jedes Jahr auf. Die Anlässe für ihr Kommen sind vielfältig: finanzielle Probleme, die Klärung sozialrechtlicher Ansprüche, aber auch Beratung bei Tot- und Fehlgeburten, Information bei Sorgerechtsfragen bzw. Fragen zur Vaterschaftsanerkennung, Beratung nach Pränataldiagnostik und vieles mehr. „Heutzutage sind die Problemlagen wesentlich komplexer als früher“, schildert Maria Kadach die Beratungspraxis. “Viele Frauen leben in prekären Arbeitsverhältnissen und gerade bei Frauen mit Migrationshintergrund sind sozialrechtliche Ansprüche oft ungeklärt. Familiengründung scheint immer öfter zum Armutsrisiko zu werden.“
Dass der SkF mit der Zeit geht, zeigt auch das Angebot der Online-Beratung: Schwangere können sich über www.caritas.de/onlineberatung anonym an die Beratungsstelle wenden und erhalten werktags innerhalb von 24 Stunden eine persönliche Antwort.