Caritasverband sensibilisiert zu mehr Solidarität mit Flüchtlingen

Paderborn, 20.06.2024 (cpd) – Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2024 ruft der Caritasverband zu mehr Solidarität und Unterstützung für geflüchtete Menschen auf. Angesichts der weltweit steigenden Zahl von Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Katastrophen fliehen, betont der Caritasverband die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen, um diesen Menschen Schutz und eine neue Perspektive zu bieten.


„Geflüchtete Menschen brauchen mehr als nur ein Dach über dem Kopf – sie brauchen die Chance auf ein menschenwürdiges Leben und echte Teilhabe in unserer Gesellschaft“, erklärt Caritasdirektor Ralf Nolte, ebenfalls Flüchtlingskoordinator im Erzbistum Paderborn. „Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, diese Menschen nicht nur willkommen zu heißen, sondern sie auch aktiv zu unterstützen, sie als unseren Nächsten zu behandeln und wertzuschätzen, damit sie sich in ihrer neuen Heimat integrieren können. Gleichzeitig muss man sich für eine Linderung der Fluchtursachen einsetzen, damit die Menschen in ihrer Heimat ein menschenwürdiges Leben führen können.“


Der Zugang zu Bildung und Arbeit seien entscheidende Faktoren für eine erfolgreiche Integration sind. „Durch Sprachkurse, berufliche Qualifikationsmaßnahmen und die Unterstützung bei der Arbeitssuche können wir geflüchteten Menschen die Möglichkeit geben, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und einen positiven Beitrag zu unserer Gesellschaft zu leisten“, betont Nolte. „Dafür setzt sich die Caritas im ganzen Erzbistum mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden ein.“


Neben materieller Hilfe sei auch die psychosoziale Unterstützung von großer Bedeutung. Viele Geflüchtete haben traumatische Erfahrungen gemacht und benötigen professionelle Hilfe, um diese zu verarbeiten. Hinter jedem Geflüchteten stehe eine individuelle Geschichte, ein individuelles Schicksal, auch wir als Gesellschaft seien keine anonyme Masse, deshalb sei es Aufgabe jedes Menschen in unserer Gesellschaft auf Basis unseres gemeinsamen christlichen Menschenbildes Solidarität zu zeigen. „Das Recht auf Asyl darf als Menschenrecht nicht zur politischen Verhandlungsmasse werden“, so Nolte. „Menschenrechte gelten IMMER, für ALLE, ÜBERALL!“


Laut aktuellen Zahlen sind zwischen Januar und Mai 2024 in Deutschland 112.609 Asylanträge gestellt worden. Nach Angaben des BAMF waren 54.909 davon Frauen und Minderjährige unter 18 Jahren (48,77%). Die meisten der Schutzsuchenden kamen aus Syrien, Afghanistan, der Türkei, dem Irak und Somalia. (Zum Vergleich die Zahl der Asyl-Erstanträge in der EU für das Jahr 2023 in Deutschland 329.035 Anträge).